Autor: Alexander v. Castell
Vom 7. bis 9. Oktober trafen sich in Fulda – der Bischofsstadt im Herzen Deutschlands, in welcher der Missionar und Märtyrer Bonifatius begraben liegt – knapp 700 katholische Priester und Laien aus nahezu allen deutschen Diözesen, aus Österreich, Italien, der Schweiz, Polen, Slowenien, den Niederlanden und England, um neue Impulse zur Erneuerung der Kirche zu erörtern. Hauptsprecher der Konferenz war Fr. James Mallon aus Halifax, der mit einem Team aus Kanada angereist war. Mallon ist Gründer des „Divine Renovation Ministry“, einer seit rund 8 Jahren weltweit beachteten Initiative gegen rückläufige Entwicklungen in der Kirche.

Zwei ausgefüllte Seminartage wurden abgerundet von einem Priestertag, an dem über 135 Priester, Priesteramtskandidaten und Diakone teilnahmen, sowie parallel einer Alpha Schulung für 320 interessierte Laien.
Die schonungslose Beschreibung gemeindlicher Wirklichkeit und insbesondere die daraus erwachsenden Lasten für Pfarrer und zum Engagement bereiter Laien steckten den Rahmen: “Was können wir tun, welche Wege führen aus der Krise?”
Vortragende waren – neben Pfarrer Mallon – Pfr. Leo Tanner (St. Gallen), P. Dr. Karl Wallner (Wien), Dr. Johannes Hartl (Augsburg), Bernhard Meuser (Aschau), Sr. Dr. Theresia Mende (Augsburg) und andere.
Divine Renovation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Pfarrgemeinden zu helfen, ihre eigentliche Berufung und Sendung zu erkennen: Menschen in eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus zu bringen und sie zu Jüngern Jesu werden zu lassen. Aus einer Pfarrei, die auf Bestandswahrung fixiert ist, kann so eine missionarische Gemeinde werden, die alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel nutzt, Menschen mit der Liebe Gottes in Berührung zu bringen. Ein Hauptwerkzeug dazu sind die Alpha Kurse.
Divine Renovation setzt auf drei Schlüssel zur Pfarreierneuerung:
- Die Priorität der Evangelisation
- Die Anwendung von Leiterschaftsprinzipien
- Die Bevollmächtigung durch den Heiligen Geist
Diese drei Schlüssel werden (s. Logo von Divine Renovation) zusammengehalten durch die Eucharistie als Schlüsselring.
Teilnehmerstimmen:
“Die Konferenz war von Begeisterung und Aufbrüchen geprägt. Es wurde in der Konferenz spürbar, dass Gott etwas mit uns vor hat und durch jeden von uns, kann etwas vor Ort in Bewegung gebracht werden. Wir sind oft in der Gefahr nur in die Vergangenheit zurück zuschauen und diese zu glorifizieren. In diesen Tagen war zu spüren, es gibt auch Aufbrüche heute und diese machen Mut den weg in die Zukunft zu gehen.”
“Ich habe deutlich unter den Teilnehmern die Bereitschaft gespürt, aufzubrechen und sich mit dem Abnehmen der Gottesdienstbesucherzahlen in unseren Gemeinden nicht abzufinden. Es hat ermutigt, dass durch Glaubens- und Exerzitienangebote wie Alpha in England zahlreiche Gemeinden in den vergangenen Jahren neu gegründet wurden. Auch das Beispiel der Pfarrei St. Benedict von Pfarrer James Mallon in Kanada – in einem ähnlich säkularen Kontext wie in Deutschland – hat Mut gemacht, dass Gottesdienstbesucherzahlen von 1400 Gläubigen an einem Sonntag nicht unerreichbar sind, wenn es gelingt, Menschen tatsächlich in eine Gottesbeziehung hineinzuführen. Besonders berührend war, dass das Trägerteam der Veranstaltung aus nicht wenigen evangelischen Mitchristen bestand, die uns Katholiken helfen, unseren Glauben und unsere Kirche neu zu entdecken.”
Veranstaltet wurde die Konferenz von Alpha Deutschland, der Innenstadtpfarrei Fulda sowie von Divine Ministries Halifax, Kanada.
>> Interview zur Divine Renovation Konferenz mit Pfr. Michael Mohr aus Solingen.